Es gibt Leute, die rollen mit den Augen ("nicht schon wieder"), wenn sie etwas von Europa hören, bzw. von der
europäischen Einigung, oder von der Europäischen Union. Ja, es wird (in den Medien) viel davon geredet. Wenn
man bedenkt, wie es früher war: Über Jahrhunderte immer wieder schreckliche, verheerende Kriege, ausufernde
Feindschaften - also ich finde es gut, daß das mal beendet werden sollte: Der 30jährige Krieg, die Napoleonischen
Kriege, der Deutsch-Französische Krieg, die beiden Weltkriege - das war alles andere als feierlich, höchstens für
die, die davon profitierten. Früher wurden ja Kriege sogar glorifiziert, es war von Helden(-taten) die Rede, und von
heroischen Eroberungen. Das ist schon besser, daß das jetzt, mit der europäischen Einigung, weitgehend vorbei ist.
(Es gibt ja noch
"Herde": Nordirland, Baskenland, Zypern). Aber so ein Inferno wie etwa die beiden Weltkriege, ist heutzutage kaum
vorstellbar, zwischen EU-Ländern. Man hat sich vernünftigerweise geeinigt, und wenn auch manches in meinen Augen
nicht europaweit geregelt werden muß, ist es doch so insgesamt besser, als sich gegenseitig in die Haare zu kriegen.
Wir haben also ein weitgehend geeinigtes Europa (Rußland ist ja auch zum Teil Europa, und von
geeinigt kann bei dem Putinschen Krieg keine Rede sein). Man hat sich in Europa eingerichtet, und wirtschaftet, mehr
oder weniger, gemeinsam - positiv in meinen Augen. Und kaum waren positive Ergebnisse sichtbar (etwa steigender
Wohlstand), kam der Neid bei anderen auf. Von dem, wie sich Europa "zusammengerauft" hat, wollen nun auch andere
profitieren, pochen auf die Werte, die für ALLE gelten sollen - eigentlich fast verständlich, daß da bei anderen
Begehrlichkeiten aufkommen. Statt in ihrem Land (oder Kontinent) auch so etwas anzustreben, wollen verschiedene
Leute herkommen, um etwas vom Kuchen abzubekommen. Dabei ist den Europäern die Einigung auch nicht einfach so
zugefallen, sondern es brauchte jahrhundertelange Bestrebungen, und auch Voraussetzungen dazu. Man kann nicht einfach
ganz verschiedene Länder zusammensetzen, und hoffen, daß das dann jetzt so geht. Auch die Demokratie kann man nicht
einfach so einem Land aufdrücken, schon gar nicht mit Waffengewalt. Es zeigt sich immer wieder, daß das nicht
funktioniert.
Manche bzw. viele Sachen muß man sich einfach entwickeln lassen, und das Ergebnis ist offen - muß es auch sein, sonst
wäre es ja wieder aufgezwungen. Sicher wäre es wünschenswert, wenn überall auf der Welt Frieden herrschen würde (z.B.).
Aber das läßt sich nun mal nicht mit Gewalt herbeizwingen. Man kann (und ich finde: sollte) aber andere unterstützen, die
auf dem selben Weg sind wie man selbst, oder das zumindest anstreben.